Sex dient als natürliche Anziehungskraft zwischen Mann und Frau, und wenn sie verheiratet sind, wird ihre Beziehung noch enger. Aufgrund der verwickelten Beziehung zwischen Mann und Frau entsteht eine Illusion, bei der man denkt: „Dieser Mann ist mein Mann“ oder „Diese Frau ist meine Frau“. Dies wird hrdaya-granthi genannt, „der harte Knoten im Herzen“. Dieser Knoten ist sehr schwer zu lösen, auch wenn sich ein Mann und eine Frau entweder nach den Prinzipien des Varnasrama trennen oder sich einfach scheiden lassen. In jedem Fall denkt der Mann immer an die Frau, und die Frau denkt immer an den Mann. So wird der Mensch materiell an Familie, Besitz und Kinder gebunden, obwohl all dies nur vorübergehend ist. Der Besitzende identifiziert sich leider mit seinem Besitz und seinem Reichtum.

Manchmal, auch nach der Entsagung, hängt man an einem Tempel oder an den wenigen Dingen, die den Besitz eines Sannyasi ausmachen, aber diese Anhaftung ist nicht so stark wie die an die Familie. Die Bindung an die Familie ist die stärkste Illusion. In der Satyasamhita heißt es:

brahmadya yajnavalkadya mucyante stri-sahayinah
bodhyante kecanaitesam visesam ca vido viduh

Manchmal findet man bei erhabenen Persönlichkeiten wie Lord Brahma, dass die Frau und die Kinder keine Ursache für die Knechtschaft sind. Im Gegenteil, die Frau hilft sogar, das spirituelle Leben und die Befreiung zu fördern. Nichtsdestotrotz sind die meisten Menschen durch die Knoten der ehelichen Beziehung gefesselt und vergessen deshalb ihre Beziehung zu Krishna.

Quelle: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (Ausgabe 2014), „Srimad Bhagavatam“, Fünfter Canto, Kapitel 05 – Text 08

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