Ein lüsterner Mensch ist leicht verärgert und wird feindselig gegenüber jedem, der seine lüsternen Wünsche vereitelt.

„Das eigentliche Ziel des menschlichen Lebens sollte nicht die materielle Sinnesbefriedigung sein, denn sie ist die Grundlage für Konflikte in der menschlichen Gesellschaft. Obwohl die vedische Literatur manchmal die Sinnesbefriedigung gutheißt, ist das eigentliche Ziel der Veden die Entsagung, denn die vedische Kultur kann unmöglich etwas empfehlen, was das menschliche Leben stört. Ein lüsterner Mensch ist leicht zu verärgern und wird feindselig gegenüber jedem, der seine lüsternen Begierden vereitelt. Da sein sexuelles Verlangen niemals befriedigt werden kann, wird ein lüsterner Mensch schließlich von seinem eigenen Sexualpartner frustriert, und so entsteht eine „Hassliebe“. Ein lüsterner Mensch hält sich für den Genießer von Gottes Schöpfung und ist daher voller Stolz und falschem Ansehen. Der lüsterne, stolze Mensch wird sich nicht zu dem Prozess der demütigen Unterwerfung zu den Lotusfüßen des aufrichtigen spirituellen Meisters hingezogen fühlen. Die Anziehung zu unerlaubtem Sex ist daher der direkte Feind des Kṛṣṇa-Bewusstseins, das von der demütigen Unterwerfung unter den Vertreter des Höchsten Herrn abhängt. Lord Kṛṣṇa sagt auch in der Bhagavad-gītā, daß das Verlangen nach unerlaubtem Sex der alles verschlingende, sündige Feind dieser Welt ist.

Da die moderne Gesellschaft die uneingeschränkte Vermischung von Männern und Frauen billigt, können ihre Bürger unmöglich Frieden erreichen; vielmehr wird die Regulierung von Konflikten zur Grundlage des gesellschaftlichen Überlebens. Dies ist das Symptom einer unwissenden Gesellschaft, die fälschlicherweise den materiellen Körper als das höchste Gut akzeptiert, wie es hier mit den Worten viṣayeṣu guṇādhyāsāt beschrieben wird. Jemand, der seinem Körper zu sehr zugetan ist, wird unweigerlich von sexuellem Verlangen ergriffen werden.“

Quelle: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (Ausgabe 2014), „Srimad Bhagavatam“, Elfter Canto, Kapitel 21 – Text 19.

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