Die Bewohner des Satya-Yuga und anderer Zeitalter wünschen sich sehnlichst, in diesem Zeitalter des Kali geboren zu werden.

„Die Veden enthalten Informationen über die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Lebensbedingungen im gesamten Universum. Dies ist nicht sehr wunderbar. Zum Beispiel, obwohl wir zur Zeit in Indien Frühlingswetter erleben, wissen wir, dass in der Zukunft der heiße Sommer kommen wird, gefolgt von der Regenzeit, dem Herbst und schließlich dem Winter und einem neuen Frühling. Ebenso wissen wir, dass diese Jahreszeiten in der Vergangenheit wiederholt aufgetreten sind. So wie gewöhnliche Menschen die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Jahreszeiten der Erde verstehen können, können die befreiten Anhänger der vedischen Kultur die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Bedingungen der Jahreszeiten auf der Erde und anderen Planeten leicht verstehen. Die Bewohner des Satya-Yugas sind sich der Bedingungen des Kali-Yugas durchaus bewusst. Sie wissen, dass die schwierige materielle Situation im Kali-yuga das Lebewesen dazu zwingt, vollkommenen Schutz vor der Höchsten Persönlichkeit Gottes zu nehmen, und dass die Bewohner des Kali-yuga deshalb ein hohes Maß an Liebe zu Gott entwickeln. Obwohl die Bewohner des Satya-yuga weitaus sündenfreier, wahrheitsliebender und selbstbeherrschter sind als die Menschen anderer Zeitalter, wünschen sie sich daher, im Kali-yuga geboren zu werden, um die reine Liebe zu Kṛṣṇa zu erfahren. Ohne die Verbindung mit den Gottgeweihten des Herrn kann niemand ein fortgeschrittener Gottgeweihter des Herrn werden. Da im Kali-Yuga andere vedische Prozesse aufgrund der ungünstigen Bedingungen zusammenbrechen und der einzige autorisierte vedische Prozeß das hingebungsvolle Chanten des heiligen Namens des Herrn ist, das jedem zur Verfügung steht, wird es in diesem Zeitalter zweifellos unzählige Vaiṣṇavas oder Gottgeweihte des Herrn geben. Die Geburt in diesem Zeitalter ist sehr günstig für jemanden, der begierig ist, mit den Gottgeweihten zu verkehren. In der Tat errichtet die Kṛṣṇa-Bewußtseinsbewegung überall auf der Welt autorisierte Vaiṣṇava-Tempel, so daß man in unzähligen Gegenden die Möglichkeit hat, mit reinen Vaiṣṇavas in Verbindung zu treten. Die Gemeinschaft mit den Gottgeweihten des Herrn ist weitaus wertvoller als jede Art von Gemeinschaft mit Personen, die lediglich selbstbeherrscht, sündlos oder Experten in vedischer Gelehrsamkeit sind. Deshalb heißt es im Śrīmad-Bhāgavatam (6.14.5): muktānām api siddhānāṁ nārāyaṇa-parāyaṇaḥ. su-durlabhaḥ praśāntātmā koṭiṣv api mahā-mune „Oh großer Weiser, unter den vielen Millionen, die befreit und vollkommen im Wissen um die Befreiung sind, mag einer ein Verehrer von Lord Nārāyaṇa oder Kṛṣṇa sein. Solche Gottgeweihten, die vollkommen friedlich sind, sind äußerst selten.“ Ähnlich heißt es im Caitanya-caritāmṛta (Madhya 22.54): ’sādhu-saṅga‘, ’sādhu-saṅga‘ – sarva-śāstre kaya lava-mātra sādhu-saṅge sarva-siddhi haya „Das Urteil aller offenbarten Schriften ist, dass man schon durch einen Augenblick der Vereinigung mit einem reinen Gottgeweihten allen Erfolg erlangen kann.“

Quelle: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (Ausgabe 2014), „Srimad Bhagavatam“, Elfter Canto, Kapitel 05 – Text 38-40.

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