Die acht mystischen Potenzen.
Von den acht primären mystischen Vollkommenheiten kann man durch aṇimā-siddhi so klein werden, dass man in einen Stein eindringen oder durch jedes Hindernis hindurchgehen kann. Durch mahimā-siddhi wird man so groß, dass man alles bedeckt, und durch laghimā wird man so leicht, dass man auf den Strahlen der Sonne in den Sonnenplaneten reiten kann. Durch prāpti-siddhi kann man sich alles von überall her aneignen und kann sogar den Mond mit dem Finger berühren. Durch diese mystische Vollkommenheit kann man auch in die Sinne eines jeden anderen Lebewesens durch die vorherrschenden Gottheiten der jeweiligen Sinne eindringen; und indem man so die Sinne anderer nutzt, kann man alles erwerben. Durch prākāmya kann man jedes angenehme Objekt erfahren, entweder in dieser oder in der nächsten Welt, und durch īśitā, oder die kontrollierende Potenz, kann man die Unterpotenzen von māyā, die materiell sind, manipulieren. Mit anderen Worten, selbst wenn man mystische Kräfte erwirbt, kann man nicht über die Kontrolle der Illusion hinausgehen; man kann jedoch die Unterpotenzen der Illusion manipulieren. Durch vaśitā, oder die Macht zu kontrollieren, kann man andere unter seine Herrschaft bringen oder sich selbst außerhalb der Kontrolle der drei Naturzustände halten. Letztendlich erlangt man durch kāmāvasāyitā die maximalen Kräfte der Kontrolle, des Erwerbs und des Genusses. Das Wort autpattikāḥ in diesem Vers bedeutet, ursprünglich, natürlich und unübertroffen zu sein. Diese acht mystischen Potenzen existieren ursprünglich in der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, in höchstem Maße. Herr Kṛṣṇa wird so klein, daß Er in die atomaren Teilchen eintritt, und Er wird so groß, daß Er als Mahā-Viṣṇu Millionen von Universen aushaucht. Der Herr kann so leicht oder subtil werden, daß selbst große mystische yogīs Ihn nicht wahrnehmen können, und die Erwerbskraft des Herrn ist vollkommen, weil Er die gesamte Existenz ewig in Seinem Körper hält. Der Herr kann mit Sicherheit genießen, was immer Er will, alle Energien kontrollieren, alle anderen Personen beherrschen und völlige Allmacht zeigen. Daher sind diese acht mystischen Vollkommenheiten als unbedeutende Erweiterungen der mystischen Potenz des Herrn zu verstehen, der in der Bhagavad-gītā Yogeśvara genannt wird, der Höchste Herr aller mystischen Potenzen. Diese acht Vollkommenheiten sind nicht künstlich, sondern natürlich und unübertroffen, weil sie ursprünglich in der Höchsten Persönlichkeit Gottes existieren.
Quelle: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (Ausgabe 2014), „Srimad Bhagavatam“, Elfter Canto, Kapitel 15 – Text 04-05.