„““Einst, vor langer Zeit, entstand am Ufer des Flusses Sarasvatī unter einer Gruppe von Weisen eine Diskussion darüber, welcher der drei Hauptherren – Brahmā, Viṣṇu oder Śiva – der Größte sei. Sie beauftragten Bhṛgu Muni, die Angelegenheit zu untersuchen.

Bhṛgu beschloss, die Toleranz der Herren zu testen, denn diese Eigenschaft ist ein sicheres Zeichen von Größe. Zuerst betrat er den Hof von Lord Brahmā, seinem Vater, ohne ihm irgendeinen Respekt zu erweisen. Dies erzürnte Brahmā, der seinen Zorn unterdrückte, weil Bhṛgu sein Sohn war. Dann ging Bhṛgu zu Lord Śiva, seinem älteren Bruder, der sich von seinem Sitz erhob, um ihn zu umarmen. Aber Bhṛgu wies die Umarmung zurück und nannte Śiva einen abtrünnigen Ketzer. Gerade als Śiva im Begriff war, Bhṛgu mit seinem Dreizack zu töten, griff die Göttin Pārvatī ein und besänftigte ihren Mann. Als nächstes ging Bhṛgu nach Vaikuṇṭha, um Lord Nārāyaṇa zu prüfen. Bhṛgu ging zum Herrn, der mit Seinem Kopf auf dem Schoß der Glücksgöttin lag, und trat gegen Seine Brust. Doch anstatt zornig zu werden, standen sowohl der Herr als auch Seine Gefährtin auf und erwiesen Bhṛgu ihre Ehrerbietung. „“Willkommen““, sagte der Herr. „“Bitte setzt euch und ruht euch ein wenig aus. Bitte verzeih uns, lieber Meister, dass wir deine Ankunft nicht bemerkt haben.““ Als Bhṛgu zur Versammlung der Weisen zurückkehrte und ihnen alles erzählte, was geschehen war, kamen sie zu dem Schluß, daß Lord Viṣṇu sicherlich der Höchste ist.“““

Quelle: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (Ausgabe 2014), „Srimad Bhagavatam“, Zehnter Canto, Kapitel 89 – Einleitung

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